Warum gibt es den ZeTT-Radar?
Lange Zeit fehlte dem Freistaat Thüringen eine eigenständige und unabhängige Unternehmensbefragung. Die Corona-Pandemie 2020 machte diese Lücke besonders deutlich. Thüringer Unternehmen litten massiv unter Lieferengpässen, Produktionseinschränkungen und Schließungen. Infolgedessen brachen Umsätze ein und viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mussten in Kurzarbeit.
Als direkte Reaktion auf diese Lücke wurde der ZeTT-Radar ins Leben gerufen, die erste quartalsweise Unternehmensbefragung für Thüringen. Unser Ziel war und ist es, verlässliche Daten und wissenschaftliche Einschätzungen zum Zustand der Thüringer Wirtschaft zu liefern. Mit unserer Arbeit wollen wir der Politik eine Grundlage für ihre wirtschaftspolitischen Entscheidungen geben und damit die Unternehmen gezielt unterstützen.
Fünf Jahre verlässliche Daten für Thüringen
Seit fünf Jahren befragt der ZeTT-Radar mittlerweile quartalsweise Thüringer Unternehmen und erreicht dabei regelmäßig zwischen 450 und 700 Geschäftsführerinnen und Geschäftsführer. Die Befragung erhebt Daten zur Geschäfts- und Personalsituation sowie zur Investitionsplanung.
Der quartalsweise Rhythmus ermöglicht es, mittel- und langfristige Entwicklungen frühzeitig zu erkennen und in politische Entscheidungen einfließen zu lassen. Die Befragung bietet dabei sowohl einen Rückblick auf das vergangene als auch einen Ausblick auf das kommende Quartal, woraus wir den Stimmungstrend der Thüringer Wirtschaft ableiten. Die teilnehmenden Unternehmen profitieren direkt, indem sie wenige Wochen später einen detaillierten Analysebericht erhalten und ihre Bedarfe kommunizieren können.
Sonderthemen für vertiefende Analysen
Neben der regelmäßigen Standarderhebung behandelt der ZeTT-Radar in unregelmäßigen Veröffentlichungen auch Sonderthemen. Dazu gehören beispielsweise die Verbreitung von Künstlicher Intelligenz in Thüringer KMU, die Einstellung zur ökologischen Transformation oder der Umgang mit Homeoffice. Diese Sonderveröffentlichungen adressieren prägende Herausforderungen für die Thüringer Wirtschaft und ermöglichen ein gezieltes Monitoring von Schlüsselthemen.
Kooperation treibt digitalen Wandel voran
Der ZeTT-Radar wird mit Mitteln des Europäischen Sozialfonds und des Freistaats Thüringen gefördert. Die Friedrich-Schiller-Universität Jena und die Ernst-Abbe-Hochschule Jena leiten das Projekt gemeinsam.
In Kooperation mit weiteren Partnern verbindet der ZeTT-Radar fundierte Analyse mit praktischer Beratung, um Unternehmen und Beschäftigte im digitalen Wandel zu unterstützen. Dabei stehen die Veränderungen von Arbeit und Qualifikation im Vordergrund. Gemeinsam mit kleinen und mittleren Unternehmen in den Schlüsselbranchen des Freistaates entwickelt das Zentrum innovative Lehr- und Lernkonzepte, um Digitalisierungsprojekte effektiv voranzutreiben.