Die Geschäftsführungen Thüringer Unternehmen signalisieren einen
Konjunkturabschwung für April, Mai und Juni. Der jeweilige Trendwert für die
Geschäftssituation bewegt sich in allen Wirtschaftszweigen rasch abwärts und sinkt
sogar unter die 100er Marke. Die tiefen Erwartungswerte prognostizieren weitere
Schwierigkeiten für das aktuelle Quartal. Die guten Entwicklungen im
verarbeitenden Gewerbe und im IT-Sektor in der Vergangenheit sind damit vorerst
ausgebremst. Der Dienstleistungssektor und das Baugewerbe (mit Handwerk)
kämpfen bereits seit längerem mit Problemen.
• Die aktuellen Konjunkturprobleme wurzeln vor allem in den steigenden
Energiepreisen. 80 Prozent der Unternehmen sind davon betroffen, ein Anstieg um
20 Prozentpunkte im Vergleich zum letzten Quartal. Lieferschwierigkeiten bei
Material, Teilen oder Vorprodukten beeinträchtigen 66 Prozent der Thüringer
Betriebe. Ferner birgt die Fachkräfteversorgung für knapp die Hälfte der
Unternehmen (49 Prozent) gegenwärtig Geschäftsrisiken.
• Konjunkturbedingt sinken außerdem die Investitionen, auch wenn es die
Investitionen in digitale Lösungen und Services nicht ganz so stark betrifft.
• Der Arbeitsumfang bleibt bisher stabil in allen Wirtschaftszweigen: Dienstleister
und Bauunternehmen hoffen auf Steigerungen, während die Trends im IT-Sektor und
in der Industrie durch negative Erwartungen geprägt sind.
• Die Personalsituation ist in den Dienstleistungen und im Baugewerbe am stärksten
krisenbehaftet: Seit fünf Quartalen berichten Unternehmen über konstante
Rückgänge bei der Beschäftigung. Dem Personalabbau in diesen Bereichen, setzen
Industrie und IT-Sektor bisher eine mehrheitlich positive Entwicklung entgegen,
aber auch hier verschlechtern sich die Trendwerte.
Titel: Konjunktureinbruch für Thüringer Unternehmen erwartet – Baugewerbe und IT am stärksten betroffen
Download: ZeTT-Radar-Trends-Q2-2022
Download: Teilnahme und Methodik-ZeTT-Radar-Q2-2022